Hilfsprojekt Licht Mariens 2016


Hilfsprojekt Licht Mariens – Brot und Schule 2016 

Freunde Mariens – Schule und Brot für Tansania

 Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 123

Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 123

Im Jahr 2016 wurde ein weiterer Artikel im Rahmen des Hilfsprojektes „Licht Mariens – Brot und Schule“ in der Quartalszeitschrift „Medjugorje“ Nummer 123 des gemeinnützigen Vereins „Gebetsaktion – Königin des Friedens – Medjugorje“ über das Projekt „Brot und Schule“ von Pater Aidan veröffentlicht. Die so gesammelten Spendengelder haben zum Aufbau des Hilfsprojektes in der Diözese Moshi in Tansania maßgeblich beigetragen.

HILFSAKTION BROT UND SCHULE
Das Interview mit Pater Aidan für die Gebetsaktion führte Dr. Maximilian Domej

Als Dank für sein 25. Priesterjubiläum besuchte auch heuer Univ. Prof. Pater Aidan Msafiri im Sommer Medjugorje. Geprägt von den Botschaften ist er ein unermüdlicher Arbeiter im Dienste der Kirche. Im Besonderen danken möchte er allen, die einen Beitrag für das Hilfsprojekt LICHT Mariens BROT und SCHULE spenden. Seit 12 Jahren unterstützt die Gebetsaktion Wien mittlerweile Sozialprojekte und Schulprojekte in Tansania. Für unsere Leser hat er gerne das folgende Interview gegeben.

Pater Aidan, du bist wieder von Tansania nach Österreich gekommen. Du wirkst als Priester, Universitätsprofessor und auch als kritischer Betrachter der Weltwirtschaft aus Tansania. Du bist dort Professor, hast viel aufgebaut, hast in Wien ein Doktorat gemacht und bist sehr verbunden mit Medjugorje. Was bringst Du heuer im Rucksack mit nach Europa?

Ich möchte zuerst die Freude des Evangeliums nach Europa mitbringen. Vor einer Woche habe ich mein 25 jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Das Motto bei meiner Primiz war: „Seid barmherzig so wie euer himmlischer Vater barmherzig ist.“ (LUK 3,36). Für mich ist die Freude des Evangeliums wichtig. Ich sehe so viele Probleme in Europa mit den Flüchtlingen, der Gottlosigkeit und Politik. Wir dürfen nie die Hoffnung aufgeben. Das zweite ist die Freude der Muttergottes. In Afrika beten wir sehr viel den Rosenkranz und wir beten für Europa. Wir haben den Glauben vor 150 Jahren aus Europa bekommen. Jetzt müssen WIR den Neuanfang machen und die Hoffnung an Europa zurückgeben.

Wie ist die Glaubensstruktur in Tansania?

Am Fuße des Kilimandscharos – wo ich herkomme – sind 99 % katholisch. Wir leben gemeinsam mit Muslimen und Naturreligionen. Es gibt die Interface, eine Multi-Glaubenskommission, bei der ich auch dabei bin. Es gibt noch keine muslimische Radikalisierung mit Boko Haram, Al-Schabab oder Al Kaida. Wir leben im Guten zusammen.

Das heißt, Tansania ist ein friedliches Land? Kannst Du uns über die Geschichte erzählen?

Der Gründungsvater von Tansania ist Julius Kambarage Nyerere, ein sehr, sehr guter Mensch. Er hat 1991 das Land der Mutter Gottes geweiht. Wir in Tansania glauben an Gott, wir haben die Religionsfreiheit und schätzen die Kirche. Was wäre Tansania ohne die katholische Kirche? Alles, die Kindergärten, die Schulen, die Universitäten und die Straßen sind von der katholischen Kirche gebaut werden.

Du bist vor 17 Jahren nach Österreich gekommen um an deiner Dissertation zu schreiben? Wir haben uns damals kennengelernt. Kannst Du von dieser Zeit erzählen?

Für mich ist es ein Mysterium. Ich kam 1999 nach Wien um zu studieren. Meine Dissertation habe ich als erster afrikanischer Priester und Wissenschaftler über die Umweltkrise als eine theologische und ethische Herausforderung geschrieben. Damals war das noch kein Thema. Ich arbeitete als Kaplan in Gerasdorf, nördlich von Wien. Dort haben wir das 50 jährige Priesterjubiläum von Dr. Kurt Knotzinger gefeiert. Da habe ich dich und deine Frau getroffen. Du hast mich damals gefragt, was du für mich tun kannst in Afrika. Für mich war das ein Wunder. Das Jahr darauf wollte ich wieder nach Afrika fliegen und einen Kindergarten bauen um den Kindern Hoffnung zu geben. Seit 12 Jahren erhalte ich nun Spenden von der Gebetsaktion Medjugorje. Licht Mariens für meine schulischen Projekte. Wir finanzieren damit Schulen, Uniformen, Essen, Berufsschule für Jugendliche oder Universität. Von vielen Kindern sind die Eltern an HIV gestorben. Grace, die jetzt in Wien studiert und den Master in Kultur und Anthropologie macht, war eines dieser kleinen Kinder. Sie ist ein Beispiel dafür, was ihr für Afrika gemacht habt. Ich habe vor kurzem mit ihr gesprochen und sie plant vielleicht später einmal bei der UNO zu arbeiten als Ausgebildete zum Wohl der kulturellen Ausbildung in Tansania.

Was bedeuten für dich die Erscheinungen und warum glaubst Du daran?

Ich möchte die Erscheinungen auf verschiedene Etappen betrachten:
1. Die Erscheinungen sind metaphysische Erlebnisse, übermenschliche Erlebnisse für besondere Menschen, die Gott erwählt. Die Seher sind aber keine Übermenschen. Sie sind unvollkommen. Aber Gott bedient sich ihrer.
2. Die Erscheinungen sind ein Ruf zur Umkehr. Immer: „Betet, betet, betet.“ Wir sind unvollkommen. Wir machen Fehler. Wir sind Menschen. Die Muttergottes erinnert uns immer wieder, dass wir zu ihrem Sohn gehen.
3. Biblische Gründe: Wenn man das Johannesevangelium Kap 2 Vers 1-10 liest, sieht man die Hochzeit zu Kana. Maria sieht das Problem, dass kein Wein mehr da ist und sagt: „Was ER euch sagt, das tut.“ Was für ein schöner Satz! Was Jesus uns sagt, das müssen wir immer wieder tun: Als Kirche, als Politiker, als Theologe, als Umweltbotschafter. Jesus ruft uns jeden Tag. Er zeigt uns immer wieder Dinge, die wir tun sollen.
Außerdem gibt es die Stelle im Johannesevangelium Kap 6 Vers 1-15. Hier geht es um die Vermehrung von den Broten und Fischen. Das ist ein Wunder. Für mich ist Medjugorje wie der kleine Bub, der sagt: „lch habe nur 5 Brote und 2 Fische.“ Medjugorje ist ein armer Ort. Und die Leute, die die Muttergottes gesehen haben, sind nicht die intelligentesten Menschen der Welt. Aber von dieser geistigen Nahrung wird die ganze Welt satt. Diese 2 Fische, diese jungen Männer und jungen Frauen, sie haben die Muttergottes gesehen und das weiter gesagt so wie das Kind in diesem Evangelium. Sie hatten nur 5 Brote und 2 Fische und davon hat Jesus so etwas Großes gemacht. Das heißt, teilen gibt Freude – auch den anderen. Gnade braucht Menschlichkeit. Die Botschaften sind ein Weg, um Gottes Gnaden zu erhalten. Die Seher sind Menschen, aber sie haben eine besondere Gnade von oben bekommen. Nicht nur die Seher von Medjugorje, auch die Seher von Fatima, von Lourdes, von Guadeloupe oder überhaupt: Sie sind keine Supermenschen, aber sie sind Menschen, die auch unvollkommen sind. So wie der Priester. Wir sind nicht vollkommen. Aber jeden Tag halten wir die Heilige Messe und Jesus ist der Mittelpunkt. Das ist das größte Wunder. Die Kinder, die in Medjugorje, Lourdes oder Fatima die Mutter Gottes gesehen haben, sind das Mittel, das Himmlische zu den Menschen zu bringen. Aber Gott zeigt sich durch Menschen. Er ist zu uns gekommen durch seinen Sohn. Aber er kommt auch zu uns durch Menschen, die unvollkommen sind. Er kommt jeden Tag zu uns durch Priester, wie ich, die unvollkommen sind. Die Botschaften sind Mittel, eine Art Turbo zum Ziel. Wir sind alle Menschen. Die Muttergottes erscheint wo sie will, aber Gott hat auch einen Plan dafür. Dafür bin ich sehr dankbar, dass ich heuer bei meinem 25 jährigen Priesterjubiläum, als marianischer Priester, viele Wunder – auch von der Gebetsaktion gesehen habe: Nicht nur für die Kinder, auch für Priester und Mitmenschen. Von der Regierung in Tansania bin ich seit vorigem Jahr Klimabotschafter. Wenn ich Vorträge halte, bringe ich immer diese Dimension, diese Werte mit ein. Die westlichen Länder haben viel von den Werten verloren. Die Welt wird kaputt durch den Materialismus und Egoismus – überhaupt die Familien. Für mich ist Medjugorje ein Geschenk Gottes auf Erden, ein Zeichen, dass es Gott gibt und auch ein Zeichen der Nächstenliebe.

Warst Du auch bei einer Erscheinung in Medjugorje dabei?

Ja. Das ist unbeschreiblich. Kein Professor auf der Welt kann das beschreiben. Das ist einfach ein metaphysisches Erlebnis und man genießt das. Danke Gott, dass ich hier bin. Man kann es nicht mit Physik oder Wissenschaft beschreiben – es ist überirdisch.

In Medjugorje spürt man einen besonderen Segen und Frieden. Die Muttergottes kommt nun schon so lange mit ihren Botschaften, und trotzdem sind wir fast erst am Anfang. Wie siehst Du das?

Die Welt braucht Frieden. Die Familie braucht Frieden. Politik und Umwelt braucht Frieden. Das muss beim Einzelnen anfangen. Ich als Priester, Du als Arzt, Kinder und Jugendliche. Wenn wir den Frieden annehmen, wird sich die Welt verändern. Es gibt ein Sprichwort, es ist auch mein Motto: Wenn gute Menschen nichts tun, vermehrt sich das Böse.

In welcher sozialen Struktur und welchen Schwierigkeiten lebt ihr in Tansania? Ist jede kleine Spende für euch eine Hilfe?

Du sagst kleine Spende, aber für uns ist das eine großartige Spende. So wie die 5 Brote und 2 Fische. Die Vermehrung von der Freude her. Ökonomisch oder wirtschaftlich beträgt das Pro-Kopf-Brutto-Einkommen in Tansania 125 Euro pro JAHR. Pro Monat sind das etwa 10 Euro mit 8-10 Kindern und das ohne Krankenkassa. Wenn es eine medizinische Versorgung gäbe, würden wir nicht so früh sterben. Es gibt Menschen, die sterben schon wegen 5 Euro. Ich habe zweimal bei einer Geburt geholfen, wenn schwangere Frauen kamen. Bei uns ist der Priester alles: Bürgermeister, aber ohne Geld. Er ist Hebamme, Lehrer, … er ist alles. Es bringt sehr viel Freude als Priester in Afrika, in der dritten Welt zu sein. Es gibt Familien mit vielen Kindern. Ich glaube, viele Kinder sind eine Gnade Gottes. In Europa sagt man, ich will kein Kind, das ist zu teuer. Hätten unsere Eltern das auch gesagt, wären wir jetzt nicht hier um uns zu freuen. Wir atmen, wir leben und wir genießen das Leben. Ich mache auch sehr viel für die Jugendlichen. Ich bin auch Direktor für die katholische Jugend in der Diözese Moshi, rund um den Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas. Nicht nur Professor für die Universität und Klimabotschafter. Ich bin verantwortlich für 60.000 Jugendliche. Ich versuche immer wieder auch mit euren Spenden zu helfen. Bei uns gibt es 4 Dekanate. Da habe ich jedem Dekanat 2000 Euro gegeben als Mittel, um etwas zu verwirklichen.

Was würdest Du unseren Lesern zu Weihnachten wünschen?

Zuerst möchte ich meine innigste Dankbarkeit als Priester, als Mensch aus Afrika ausdrücken. Ein Dank an die Gebetsaktion Wien und allen Spender und Sponsoren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Wir – und vor allem die Kinder – sind sehr dankbar. Ich wünsche allen Mitgliedern und Sponsoren viel Freude, Kraft, Gesundheit und Segen in der Adventzeit und zu Weihnachten.

Brot und Schule – Aktion für Tansania

Seit 12 Jahren unterstützt die Gebetsaktion mit der Aktion ‘Licht Mariens’ die sozialen Projekte von Pater Aidan in Tansania. Pater Dr. Aidan Msafiri ist ordentlicher Professor für Philosophie und Ethik an der theologischen Fakultät St. Augustin in Tansania. Pater Aidan besucht jedes Jahr Medjugorje. Inspiriert von der großen Gnade versucht er in seiner Diözese die Botschaften von Medjugorje zu verbreiten. Er ist tief dankbar für die jahrelange Unterstützung seiner Projekte und sagt uns immer wieder, dass er für alle Wohltäter täglich betet. Er bedankt sich bei jedem von uns im Namen tausender Kinder‚ die durch die Aktion ‘Licht Mariens’ durch die schulische Ausbildung eine bessere Zukunft erlangt haben. Er ist tief dankbar, dass er im Dienste der Muttergottes so viel Gutes tun kann und bittet uns, ihm weiterhin bei seinen Projekten zu helfen.

Hilfsprojekt Licht Mariens 2015


Hilfsprojekt Licht Mariens 2015 

Freunde Mariens – Schule und Brot für Tansania

 Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 119

Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 119

Im Jahr 2015 wurde ein weiterer Artikel im Rahmen des Hilfsprojektes „Licht Mariens“ in der Quartalszeitschrift „Medjugorje“ Nummer 119 des gemeinnützigen Vereins „Gebetsaktion – Königin des Friedens – Medjugorje“ über das Projekt „Brot und Schule“ von Pater Aidan veröffentlicht. Die so gesammelten Spendengelder haben zum Aufbau des Hilfsprojektes in der Diözese Moshi in Tansania maßgeblich beigetragen.

MEDJUGORJE IST EINE QUELLE DER BARMHERZIGKEIT
Anlässlich des Aufenthaltes in Europa besuchte Pater Univ.-Prof. Dr. Aidan Msafiri auch die Gebetsaktion in Wien. Wir konnten mit ihm das folgende interessante Interview über die aktuelle Situation in Afrika und seine persönlichen Erfahrungen mit Medjugorje machen. Das Gespräch führte Mag. Kristina Malina-Altzinger.

Pater Aidan, du kommst gerade aus Medjugorje. Welche Erfahrungen bringst du mit?

Für mich ist Medjugorje ein Geschenk Gottes. Es war meine siebente Reise an diesen Gnadenort, und jedes mal tanke ich dort geistig auf. Aber ich merke durch meine Erfahrungen als Priester und Beichtvater, dass sehr viele Menschen in Medjugorje ihr geistiges Leben erneuern, indem sie eine neue Beziehung zu Gott beginnen. Männer und Frauen haben Probleme in der Ehe, oder Ordensleute haben Schwierigkeiten in ihrer Berufung, und alle tanken hier neu auf. Sie gehen mit neuer Kraft und Freude wieder nach Hause zurück. Viele Ehen brechen auseinander, aber hier in Medjugorje finden sie wieder zusammen. Die großen Krisen beginnen im Kleinen, in der Familie. Medjugorje ist ein besonderer Ort der Gnade, der Ruhe, der Gelassenheit – es ist ein Wunder! Medjugorje ist ein Wunder! Auch nächstes Jahr möchte ich wieder nach Medjugorje, als Priesterbegleiter. Es soll eine Dankeswallfahrt werden zu meinem 25-jährigen Priesterjubiläum. Alles was ich bin und mache ist Medjugorje zu verdanken.

Wie können die verschiedenen Religionen zum Frieden beitragen?

Jede Religion kann drei Rollen spielen. Erstens, Religion als Mittel des Friedens. Ich als Christ, als Priester, als Katholik, ich soll mich fragen: Wie kann das Christentum, wie kann mein Glauben den Frieden verbreiten. Ich muss auch beitragen, dass das Christentum wirklich Frieden stiftet. Die zweite Rolle für jede Religion – Christentum, Buddhismus, Islam – kann auch als Mittel der Gewalt missbraucht werden. Wir sehen das momentan beim Islam. Die islamistische Sekte Boko Haram beispielsweise benutzt die Religion als Mittel zur Gewalt. „Boko“ bedeutet „Buch”, und „Haram“ ist das arabische Wort für „illegal“. Das bedeutet, dass man alles, was mit dem Christentum, den europäischen Ländern zu tun hat, umbringen muss. Außerdem ist alles Westliche verboten, wie ein Computer beispielsweise. Und die dritte Rolle ist, Religion als Mittel der Versöhnung. Wir Menschen sind nicht vollkommen und daher muss ich schauen, wie meine Religion wieder Frieden stiften kann. Dafür ist Versöhnung notwendig. Das ist meine These, die Religion kann auf drei Arten wirken.

Wie siehst du die Zukunft Europas?

Europa ist auf zwei Dingen aufgebaut. Erstens auf dem christlichen Glauben und zweitens auf den Kindern. Beides ist momentan in einer Krise. Einige wollen nicht mehr in die Kirche gehen, weil ihnen der Priester nicht gefällt oder sie keinen Kirchenbeitrag zahlen wollen. Bei uns in Afrika kommen die Menschen in die Kirche. Sie wissen, dass die Priester unvollkommen sind, aber wir gemeinsam stark sind! Junge Menschen wollen keine Kinder mehr bekommen, ein Kind ist zu teuer, sie nehmen sich lieber einen Hund. Das Pro-Kopf-Brutto-Einkommen Tansania beträgt 130 Euro pro Jahr. Trotzdem bekommen sie viele Kinder. Denn sie wissen, Kinder sind ein Segen. Wir dürfen nicht vergessen: Ohne Christentum und ohne Kinder gibt es kein Europa in der Zukunft. Zuerst solle sich jeder bewusst werden, dass wir das Glück haben Christ und Christin zu sein. Dies ist ein großes Glück. Jesus als Person zu kennen und ihn Freund nennen zu können. Außerdem die Kirche als etwas Positives, als ein Geschenk Gottes zu sehen. Wir dürfen nicht immer nur die menschlichen Fehler sehen. Philosophisch und theologisch kann man sagen, die Kirche hat zwei Dimensionen, die geistliche und die menschliche. Aber wir müssen auch beten, damit die richtigen Entscheidungen getroffen werden.

In den westlich säkularisierten Ländern entfernen sich die Menschen immer mehr vom Glauben. Was kann man dem aus deiner Sicht entgegnen?

Die Muttergottes ruft uns immer auf: „Betet, betet, betet!“ und „Frieden, Frieden, Frieden!“ Der liebe Gott hat uns die Freiheit gegeben. Wir können tun, was wir wollen. Wir können uns nach freiem Willen für das Gute oder Schlechte entscheiden. Deshalb kommt die Muttergottes und sagt „betet, betet, betet“, damit wir uns bewusst werden, was gut und richtig ist. Ich glaube, durch die sogenannte grenzenlose Freiheit kommt es zu einer Zerstörung des Glaubens, der Zivilisation, der katholischen und humanen Werte, in der Gesellschaft, Wirtschaft, Bildung und Sexualität. Überall können wir dies beobachten. Was wäre Afrika ohne die Religion, die katholische Kirche? Die besten Schulen, die besten Universitäten oder Straßen werden von katholischen Organisationen gebaut – ja, alle Priester, Bischöfe und Ordensleute machen sehr viel. Die Christen in Europa sollten wieder auf ihren Glauben stolz sein und ihn auch öffentlich zeigen.

Worin siehst du den Grund für die extreme Polarisierung und den Ursprung des religiösen Fanatismus?

Fanatismus ist sehr oft ein Resultat von einem Leben ohne Perspektive. Es geht um Orientierungslosigkeit. Hier ist die Politik gefragt, Menschen wieder eine Perspektive zu geben. Aber auch jeder einzelne kann etwas dazu beitragen. Man sollte sich bewusst werden, dass es humane Werte gibt, die jedem Menschen zustehen und die er besitzt unabhängig von Religion. Denn der Mensch ist Abbild Gottes. Wenn ich dich also ansehe, sehe ich auch Gott in deinen Augen. Dies unabhängig, ob du nun an meinen Gott glaubst oder nicht. Die Würde des Menschen ist also von sehr großer Bedeutung. Als zweiten Punkt die Solidarität. Wir Menschen brauchen einander. Wir können die Welt zusammen besser machen, Einheit in Vielfältigkeit. Und der dritte wichtige Punkt ist die Kultur der Verantwortung. Wir sind füreinander verantwortlich. In Afrika gibt es den Ausspruch: „Ich bin, weil wir sind.“ Ohne dich bin ich nichts – ohne mich bist du nichts. Es zeigt, wie wichtig die Gemeinschaft ist. In Europa hört man oft: „Mir san mir“ was das genaue Gegenteil besagt. Ich brauche dich nicht, und ich mach, was ich will, und mir geht es gut alleine. Das ist bloß Egoismus.

Was bedeutet gerade in dieser schwierigen Zeit die Friedensbotschaft von Medjugorje?

Ich sehe immer wieder Medjugorje als ein Geschenk Gottes an Europa und an die ganze Welt. Die Muttergottes ruft uns wiederholt zur Umkehr auf. Der Mensch ist unvollkommen und braucht die geistliche Reinigung, Umkehr, Einkehr. Er muss verstehen, dass er unvollkommen ist, und einfach Buße tun, beten und den Frieden stiften soll. In zwei Jahren sind es 100 Jahre seit den Erscheinungen in Fatima. Medjugorje ist Quelle des Friedens, der Bekehrung und Umkehr. Es sollte jeder nach Medjugorje gehen und einfach beten, für den Frieden auf der Welt, Frieden zwischen den Religionen, Frieden in den Familien, Frieden in der Ehe, zwischen allen Menschen. Momentan gibt es viele kleine Krisengebiete, aber es werden immer mehr. Und die Gospa zeigt uns einen Weg aus diesen Krisen. Wir müssen auf die Knie gehen und beten. In einer Botschaft hat sie gesagt: “Durch euer Gebet könnt ihr Kriege verhindern“- wir sind uns dieser Kraft oft gar nicht bewusst. Außerdem geht es um Barmherzigkeit. Papst Franziskus hat das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Wir müssen die Barmherzigkeit Gottes wahrnehmen, durch die verschiedensten Quellen. Medjugorje ist solch eine Quelle. Ich glaube, es gibt keinen anderen Erscheinungsort, wo sich so viele Menschen bekehren, so viele junge Menschen den Glauben entdecken und so viele Menschen zur Beichte gehen. Jeder Priester oder Bischof glaubt an die Muttergottes und ist sich ihrer Rolle bewusst. Es gibt das Kirchenrecht, dieses besagt, dass Erscheinungen von der Kirche beurteilt werden müssen. Aber was ich sagen kann, ich sehe die Früchte, die Bekehrungen, den Frieden der von Medjugorje ausgeht. Gute Dinge strahlen aus – für die Kirche und die Gesellschaft. Für mich ist Medjugorje wahr!

Was hat unsere Aktion Licht Mariens in deiner Diözese in Tansanien bewirkt?

Durch eure wundervolle Aktion „Licht Mariens“ ist es uns möglich, in Tansania unzähligen Menschen zu helfen. Durch das Geld ermöglichen wir 187 Kindern, bei uns im Kindergarten zu sein. Die meisten von ihnen sind Waisen, weil ihre Eltern an HIV gestorben sind. Es gibt keine Kinderheime, sondern diese Kinder wachsen bei den Großeltern oder anderen Verwandten auf. Wenn die Kinder in die Schule kommen, geben wir ihnen eine Schuluniform, etwas zum Essen und zum Schreiben. Dann bezahlen wir die Kindergärtnerinnen, das sind drei Frauen und eine Köchin und außerdem einige Klosterschwestern. Wir haben auch zwei Schulen mit fast 800 Kindern. Auch sie bekommen eine Uniform und täglich Essen. Und wenn jemand krank wird, geben wir ihm auch Geld für den Arzt bzw. Medikamente. In Tansania kann man wegen 2 Euro sterben, die man nicht hat, denn es gibt keine Krankenkasse. Außerdem gibt es Priester, die wir unterstützen können. Ich bin außerdem Diözesan-Jugendleiter und damit für 80.000 Jugendliche verantwortlich, daher veranstalte ich Seminare. Und dann gibt es einige, die danach auf die Universität gehen. Ein Mädchen macht ihren Master sogar in Wien. Aber einige wählen auch den Weg der Berufsschule. Diese werden auch unterstützt. Die Ausbildung ist das Wichtigste, was wir den Menschen mitgeben können. Damit wird durch diese Spenden den Menschen in Tansania nachhaltig geholfen. Hilfe zur Selbsthilfe. Dies ist ein Wunder von Medjugorje.

Nächstes Jahr feierst du dein 25-jähriges Priesterjubiläum. Hast du einen besonderen Wunsch?

Eigentlich nicht. Ich bin für all die Gnaden, die ich bis jetzt vom Himmel bekommen habe, sehr dankbar. Aber für meinen Alltag habe ich wirklich seit Jahren einen Wunsch. Für einen Priester ist ein Auto sehr wichtig. Die Distanzen sind enorm, 60 Kilometer von einer Ortschaft in die andere. Außerdem liegt Tansania am Fuße des Kilimandscharo, das bedeutet die Straßen sind sehr hügelig und nicht asphaltiert. Daher wäre mein einziger Wunsch zu meinem 25. Priesterjubiläum, für meine pastorale Tätigkeit, ein MIVA-Auto.

Was möchtest du unseren Lesern noch sagen?

Aus ganzem Herzen bedanke ich mich bei allen Wohltätern. In unseren Gebetsgruppen beten wir auch für Euch. Ich wünsche Euch allen viel Segen und Kraft. Schauen wir immer nach vorne. Es ist momentan eine Krise in Europa, aber das Heilmittel dagegen ist der Rosenkranz.

Brot und Schule – Aktion für Tansania

Seit 11 Jahren unterstützt die Gebetsaktion mit der Aktion ‘Licht Mariens’ die sozialen Projekte von Pater Aidan in Tansania. Pater Dr. Aidan Msafiri ist ordentlicher Professor für Philosophie und Ethik an der theologischen Fakultät St. Augustin in Tansania. Pater Aidan besucht jedes Jahr Medjugorje. Inspiriert von der großen Gnade versucht er in seiner Diözese die Botschaften von Medjugorje zu verbreiten. Er ist tief dankbar für die jahrelange Unterstützung seiner Projekte und sagt uns immer wieder, dass er für alle Wohltäter täglich betet. Er bedankt sich bei jedem von uns im Namen tausender Kinder, die durch die Aktion ‘Licht Mariens’ durch die schulische Ausbildung eine bessere Zukunft erlangt haben. Er ist tief dankbar, dass er im Dienste der Muttergottes so viel Gutes tun kann und bittet uns, ihm weiterhin bei seinen Projekten zu helfen.

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