Hilfsprojekt Licht Mariens 2015


Hilfsprojekt Licht Mariens 2015 

Freunde Mariens – Schule und Brot für Tansania

 Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 119

Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 119

Im Jahr 2015 wurde ein weiterer Artikel im Rahmen des Hilfsprojektes „Licht Mariens“ in der Quartalszeitschrift „Medjugorje“ Nummer 119 des gemeinnützigen Vereins „Gebetsaktion – Königin des Friedens – Medjugorje“ über das Projekt „Brot und Schule“ von Pater Aidan veröffentlicht. Die so gesammelten Spendengelder haben zum Aufbau des Hilfsprojektes in der Diözese Moshi in Tansania maßgeblich beigetragen.

MEDJUGORJE IST EINE QUELLE DER BARMHERZIGKEIT
Anlässlich des Aufenthaltes in Europa besuchte Pater Univ.-Prof. Dr. Aidan Msafiri auch die Gebetsaktion in Wien. Wir konnten mit ihm das folgende interessante Interview über die aktuelle Situation in Afrika und seine persönlichen Erfahrungen mit Medjugorje machen. Das Gespräch führte Mag. Kristina Malina-Altzinger.

Pater Aidan, du kommst gerade aus Medjugorje. Welche Erfahrungen bringst du mit?

Für mich ist Medjugorje ein Geschenk Gottes. Es war meine siebente Reise an diesen Gnadenort, und jedes mal tanke ich dort geistig auf. Aber ich merke durch meine Erfahrungen als Priester und Beichtvater, dass sehr viele Menschen in Medjugorje ihr geistiges Leben erneuern, indem sie eine neue Beziehung zu Gott beginnen. Männer und Frauen haben Probleme in der Ehe, oder Ordensleute haben Schwierigkeiten in ihrer Berufung, und alle tanken hier neu auf. Sie gehen mit neuer Kraft und Freude wieder nach Hause zurück. Viele Ehen brechen auseinander, aber hier in Medjugorje finden sie wieder zusammen. Die großen Krisen beginnen im Kleinen, in der Familie. Medjugorje ist ein besonderer Ort der Gnade, der Ruhe, der Gelassenheit – es ist ein Wunder! Medjugorje ist ein Wunder! Auch nächstes Jahr möchte ich wieder nach Medjugorje, als Priesterbegleiter. Es soll eine Dankeswallfahrt werden zu meinem 25-jährigen Priesterjubiläum. Alles was ich bin und mache ist Medjugorje zu verdanken.

Wie können die verschiedenen Religionen zum Frieden beitragen?

Jede Religion kann drei Rollen spielen. Erstens, Religion als Mittel des Friedens. Ich als Christ, als Priester, als Katholik, ich soll mich fragen: Wie kann das Christentum, wie kann mein Glauben den Frieden verbreiten. Ich muss auch beitragen, dass das Christentum wirklich Frieden stiftet. Die zweite Rolle für jede Religion – Christentum, Buddhismus, Islam – kann auch als Mittel der Gewalt missbraucht werden. Wir sehen das momentan beim Islam. Die islamistische Sekte Boko Haram beispielsweise benutzt die Religion als Mittel zur Gewalt. „Boko“ bedeutet „Buch”, und „Haram“ ist das arabische Wort für „illegal“. Das bedeutet, dass man alles, was mit dem Christentum, den europäischen Ländern zu tun hat, umbringen muss. Außerdem ist alles Westliche verboten, wie ein Computer beispielsweise. Und die dritte Rolle ist, Religion als Mittel der Versöhnung. Wir Menschen sind nicht vollkommen und daher muss ich schauen, wie meine Religion wieder Frieden stiften kann. Dafür ist Versöhnung notwendig. Das ist meine These, die Religion kann auf drei Arten wirken.

Wie siehst du die Zukunft Europas?

Europa ist auf zwei Dingen aufgebaut. Erstens auf dem christlichen Glauben und zweitens auf den Kindern. Beides ist momentan in einer Krise. Einige wollen nicht mehr in die Kirche gehen, weil ihnen der Priester nicht gefällt oder sie keinen Kirchenbeitrag zahlen wollen. Bei uns in Afrika kommen die Menschen in die Kirche. Sie wissen, dass die Priester unvollkommen sind, aber wir gemeinsam stark sind! Junge Menschen wollen keine Kinder mehr bekommen, ein Kind ist zu teuer, sie nehmen sich lieber einen Hund. Das Pro-Kopf-Brutto-Einkommen Tansania beträgt 130 Euro pro Jahr. Trotzdem bekommen sie viele Kinder. Denn sie wissen, Kinder sind ein Segen. Wir dürfen nicht vergessen: Ohne Christentum und ohne Kinder gibt es kein Europa in der Zukunft. Zuerst solle sich jeder bewusst werden, dass wir das Glück haben Christ und Christin zu sein. Dies ist ein großes Glück. Jesus als Person zu kennen und ihn Freund nennen zu können. Außerdem die Kirche als etwas Positives, als ein Geschenk Gottes zu sehen. Wir dürfen nicht immer nur die menschlichen Fehler sehen. Philosophisch und theologisch kann man sagen, die Kirche hat zwei Dimensionen, die geistliche und die menschliche. Aber wir müssen auch beten, damit die richtigen Entscheidungen getroffen werden.

In den westlich säkularisierten Ländern entfernen sich die Menschen immer mehr vom Glauben. Was kann man dem aus deiner Sicht entgegnen?

Die Muttergottes ruft uns immer auf: „Betet, betet, betet!“ und „Frieden, Frieden, Frieden!“ Der liebe Gott hat uns die Freiheit gegeben. Wir können tun, was wir wollen. Wir können uns nach freiem Willen für das Gute oder Schlechte entscheiden. Deshalb kommt die Muttergottes und sagt „betet, betet, betet“, damit wir uns bewusst werden, was gut und richtig ist. Ich glaube, durch die sogenannte grenzenlose Freiheit kommt es zu einer Zerstörung des Glaubens, der Zivilisation, der katholischen und humanen Werte, in der Gesellschaft, Wirtschaft, Bildung und Sexualität. Überall können wir dies beobachten. Was wäre Afrika ohne die Religion, die katholische Kirche? Die besten Schulen, die besten Universitäten oder Straßen werden von katholischen Organisationen gebaut – ja, alle Priester, Bischöfe und Ordensleute machen sehr viel. Die Christen in Europa sollten wieder auf ihren Glauben stolz sein und ihn auch öffentlich zeigen.

Worin siehst du den Grund für die extreme Polarisierung und den Ursprung des religiösen Fanatismus?

Fanatismus ist sehr oft ein Resultat von einem Leben ohne Perspektive. Es geht um Orientierungslosigkeit. Hier ist die Politik gefragt, Menschen wieder eine Perspektive zu geben. Aber auch jeder einzelne kann etwas dazu beitragen. Man sollte sich bewusst werden, dass es humane Werte gibt, die jedem Menschen zustehen und die er besitzt unabhängig von Religion. Denn der Mensch ist Abbild Gottes. Wenn ich dich also ansehe, sehe ich auch Gott in deinen Augen. Dies unabhängig, ob du nun an meinen Gott glaubst oder nicht. Die Würde des Menschen ist also von sehr großer Bedeutung. Als zweiten Punkt die Solidarität. Wir Menschen brauchen einander. Wir können die Welt zusammen besser machen, Einheit in Vielfältigkeit. Und der dritte wichtige Punkt ist die Kultur der Verantwortung. Wir sind füreinander verantwortlich. In Afrika gibt es den Ausspruch: „Ich bin, weil wir sind.“ Ohne dich bin ich nichts – ohne mich bist du nichts. Es zeigt, wie wichtig die Gemeinschaft ist. In Europa hört man oft: „Mir san mir“ was das genaue Gegenteil besagt. Ich brauche dich nicht, und ich mach, was ich will, und mir geht es gut alleine. Das ist bloß Egoismus.

Was bedeutet gerade in dieser schwierigen Zeit die Friedensbotschaft von Medjugorje?

Ich sehe immer wieder Medjugorje als ein Geschenk Gottes an Europa und an die ganze Welt. Die Muttergottes ruft uns wiederholt zur Umkehr auf. Der Mensch ist unvollkommen und braucht die geistliche Reinigung, Umkehr, Einkehr. Er muss verstehen, dass er unvollkommen ist, und einfach Buße tun, beten und den Frieden stiften soll. In zwei Jahren sind es 100 Jahre seit den Erscheinungen in Fatima. Medjugorje ist Quelle des Friedens, der Bekehrung und Umkehr. Es sollte jeder nach Medjugorje gehen und einfach beten, für den Frieden auf der Welt, Frieden zwischen den Religionen, Frieden in den Familien, Frieden in der Ehe, zwischen allen Menschen. Momentan gibt es viele kleine Krisengebiete, aber es werden immer mehr. Und die Gospa zeigt uns einen Weg aus diesen Krisen. Wir müssen auf die Knie gehen und beten. In einer Botschaft hat sie gesagt: “Durch euer Gebet könnt ihr Kriege verhindern“- wir sind uns dieser Kraft oft gar nicht bewusst. Außerdem geht es um Barmherzigkeit. Papst Franziskus hat das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Wir müssen die Barmherzigkeit Gottes wahrnehmen, durch die verschiedensten Quellen. Medjugorje ist solch eine Quelle. Ich glaube, es gibt keinen anderen Erscheinungsort, wo sich so viele Menschen bekehren, so viele junge Menschen den Glauben entdecken und so viele Menschen zur Beichte gehen. Jeder Priester oder Bischof glaubt an die Muttergottes und ist sich ihrer Rolle bewusst. Es gibt das Kirchenrecht, dieses besagt, dass Erscheinungen von der Kirche beurteilt werden müssen. Aber was ich sagen kann, ich sehe die Früchte, die Bekehrungen, den Frieden der von Medjugorje ausgeht. Gute Dinge strahlen aus – für die Kirche und die Gesellschaft. Für mich ist Medjugorje wahr!

Was hat unsere Aktion Licht Mariens in deiner Diözese in Tansanien bewirkt?

Durch eure wundervolle Aktion „Licht Mariens“ ist es uns möglich, in Tansania unzähligen Menschen zu helfen. Durch das Geld ermöglichen wir 187 Kindern, bei uns im Kindergarten zu sein. Die meisten von ihnen sind Waisen, weil ihre Eltern an HIV gestorben sind. Es gibt keine Kinderheime, sondern diese Kinder wachsen bei den Großeltern oder anderen Verwandten auf. Wenn die Kinder in die Schule kommen, geben wir ihnen eine Schuluniform, etwas zum Essen und zum Schreiben. Dann bezahlen wir die Kindergärtnerinnen, das sind drei Frauen und eine Köchin und außerdem einige Klosterschwestern. Wir haben auch zwei Schulen mit fast 800 Kindern. Auch sie bekommen eine Uniform und täglich Essen. Und wenn jemand krank wird, geben wir ihm auch Geld für den Arzt bzw. Medikamente. In Tansania kann man wegen 2 Euro sterben, die man nicht hat, denn es gibt keine Krankenkasse. Außerdem gibt es Priester, die wir unterstützen können. Ich bin außerdem Diözesan-Jugendleiter und damit für 80.000 Jugendliche verantwortlich, daher veranstalte ich Seminare. Und dann gibt es einige, die danach auf die Universität gehen. Ein Mädchen macht ihren Master sogar in Wien. Aber einige wählen auch den Weg der Berufsschule. Diese werden auch unterstützt. Die Ausbildung ist das Wichtigste, was wir den Menschen mitgeben können. Damit wird durch diese Spenden den Menschen in Tansania nachhaltig geholfen. Hilfe zur Selbsthilfe. Dies ist ein Wunder von Medjugorje.

Nächstes Jahr feierst du dein 25-jähriges Priesterjubiläum. Hast du einen besonderen Wunsch?

Eigentlich nicht. Ich bin für all die Gnaden, die ich bis jetzt vom Himmel bekommen habe, sehr dankbar. Aber für meinen Alltag habe ich wirklich seit Jahren einen Wunsch. Für einen Priester ist ein Auto sehr wichtig. Die Distanzen sind enorm, 60 Kilometer von einer Ortschaft in die andere. Außerdem liegt Tansania am Fuße des Kilimandscharo, das bedeutet die Straßen sind sehr hügelig und nicht asphaltiert. Daher wäre mein einziger Wunsch zu meinem 25. Priesterjubiläum, für meine pastorale Tätigkeit, ein MIVA-Auto.

Was möchtest du unseren Lesern noch sagen?

Aus ganzem Herzen bedanke ich mich bei allen Wohltätern. In unseren Gebetsgruppen beten wir auch für Euch. Ich wünsche Euch allen viel Segen und Kraft. Schauen wir immer nach vorne. Es ist momentan eine Krise in Europa, aber das Heilmittel dagegen ist der Rosenkranz.

Brot und Schule – Aktion für Tansania

Seit 11 Jahren unterstützt die Gebetsaktion mit der Aktion ‘Licht Mariens’ die sozialen Projekte von Pater Aidan in Tansania. Pater Dr. Aidan Msafiri ist ordentlicher Professor für Philosophie und Ethik an der theologischen Fakultät St. Augustin in Tansania. Pater Aidan besucht jedes Jahr Medjugorje. Inspiriert von der großen Gnade versucht er in seiner Diözese die Botschaften von Medjugorje zu verbreiten. Er ist tief dankbar für die jahrelange Unterstützung seiner Projekte und sagt uns immer wieder, dass er für alle Wohltäter täglich betet. Er bedankt sich bei jedem von uns im Namen tausender Kinder, die durch die Aktion ‘Licht Mariens’ durch die schulische Ausbildung eine bessere Zukunft erlangt haben. Er ist tief dankbar, dass er im Dienste der Muttergottes so viel Gutes tun kann und bittet uns, ihm weiterhin bei seinen Projekten zu helfen.

Hilfsprojekt Licht Mariens 2014


Hilfsprojekt Licht Mariens 2014 

Freunde Mariens – Schule und Brot für Tansania

 Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 115

Bericht der Gebetsaktion Medjugorje im Heft 115

Im Jahr 2014 wurde ein weiterer Artikel im Rahmen des Hilfsprojektes „Licht Mariens“ in der Quartalszeitschrift „Medjugorje“ Nummer 115 des gemeinnützigen Vereins „Gebetsaktion – Königin des Friedens – Medjugorje“ über das Projekt „Brot und Schule“ von Pater Aidan veröffentlicht. Die so gesammelten Spendengelder haben zum Aufbau des Hilfsprojektes in der Diözese Moshi in Tansania maßgeblich beigetragen.

DANKE, MUTTERGOTTES, FÜR DIE GNADEN DURCH MEDJUGORJE
Dr. Maximilian Domej im Gespräch mit Pater Dr. Aidan Msafiri am 7.8.2014 in Wien

Wir haben uns heute, am 7. August 2014, in den Räumen der Gebetsaktion zusammengefunden. Aidan, du bist aus deinem Heimatland Tansania wieder nach Europa gekommen. Wieder ist ein Jahr vergangen. Unsere Leser kennen dich schon und unterstützen dich auch fleißig bei deiner Arbeit. Wie ist die Situation in deinem Heimatland und wie siehst du als Priester die weitere Entwicklung, sowohl politisch als auch religiös?

Zuerst möchte ich mich für die großartige Unterstützung durch die Medjugorje Licht-Mariens Aktion bedanken. Die politische Lage in Tansania ist sehr schlecht. Noch schlimmer ist es in Somalia, Nigeria oder im Sudan. Die religiöse Entwicklung in Tansania ist aber gut. Als Professor an der Universität habe ich viel Freude mit den Studenten und Studentinnen, die ich jede Woche oder jeden Tag unterrichte, und denen ich auch Werte des Lebens vermittle. Ich glaube, die Zukunft Afrikas, die Zukunft Tansanias, liegt in der Bildung mit Werten: mit Werten des christlichen Glaubens. Das ist es, was die Menschen wirklich zufriedener macht. Es ist wie ein Wegweiser in die Zukunft Tansanias. Sozial geht es schon bergauf, obwohl es bei uns noch sehr viele arme Menschen gibt. Das Brutto-Einkommen pro Kopf liegt bei 120 Euro im Jahr, das sind 10 Euro im Monat! Aber trotzdem lächeln die Menschen. Sie haben innere Freude und leben wirklich ein Miteinander und Füreinander. Zur Situation des Glaubens möchte ich sagen: Ich habe immer sehr viele Rosenkränze für Afrika mitgenommen, wenn ich bei euch war. Es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass ich jedes Jahr so viel von euch bekomme. Durch eure Unterstützung habe ich sehr viele junge Menschen zur Universität gebracht. Letztes Jahr hatte ich meinen fünfzigsten Geburtstag, und ich bin immer noch gesund. Daher bin ich nach Medjugorje gepilgert, um mich bei der Muttergottes zu bedanken. Meine Hungersnot, meinen Lebenshunger möchte ich durch Gebet und Dankbarkeit stillen. Darum bin ich sehr, sehr dankbar.

Wir erleben eine sehr unruhige Zeit – auch in Afrika. Spürt auch ihr diese Verschärfung des fundamentalen lslamismus, der unter den Schiiten und Sunniten tobt? Oder das Horrorszenarium eines Kalifats, das fast alle in die Flucht schlägt, die nicht seiner Meinung sind? Seid ihr weit davon entfernt oder gibt es Anzeichen dafür?

Die Kirche in Afrika durchlebt eine sehr unangenehme Situation, auch in Tansania. Voriges Jahr wurde auf der Insel Sansibar, die zu Tansania gehört, ein Priester von einer fanatischen muslimischen Gruppe umgebracht. Auch in unserem Nachbarland Kenia gibt es immer wieder Bombenanschläge, so 2.8. vor ca. einem Monat einen Anschlag in Malindi, in Ilamo in der Nähe von Mombasa. Man sieht und hört auch immer wieder Drohungen von Muslimen. In Nigeria sind schon etwa 200 Mädchen entführt worden. Auch im Sudan hat es schon viele Tote durch Unruhen gegeben, sodass man sich fragt: Was bedeutet das alles? Weltweit ist dies eine sehr, sehr unangenehme Situation und wir können nicht einfach sagen, das ist uns egal. Als Priester, als Menschen, als Afrikaner müssen wir uns neue Einblicke und Überblicke schaffen. Woher kommen diese vielen Schwierigkeiten, dieser Fanatismus? Ich sehe das als eine große Herausforderung, nicht nur für die Welt und die Menschen, sondern auch für uns Christen, für uns Priester, für die Kirche überhaupt. Wir wissen, dass wir als Abbild Gottes geschaffen worden sind (Gen 1,26). Darum sollen wir nach überirdischen Lösungen suchen: mit unseren Gebeten zur Muttergottes, der Mutter des Friedens und Mutter der Hoffnung.

Es ist interessant, dass auch die Erscheinungen in Medjugorje in einer multikulturellen und multikonfessionellen Gegend begonnen haben. Als einmal ein muslimisches Kind geheilt wurde, fragten die Kinder: „Warum?“ Die Muttergottes hat ihnen darauf geantwortet: „ihr seid alle meine Kinder, ihr habt euch selbst getrennt.“ Liegt, wenn man genauer hinblickt, der Weltfriede vielleicht in erster Linie in der Versöhnung der Religionen?

Ja, dafür gibt es verschiedene Gründe. Erstens sehe ich diese in falschen Meinungen und einer falschen Erziehung. Auch politische Gründe verursachen diese schlimme Situation bei uns und weltweit. Der Islam ist eng mit dem Staat verbunden. Dazu kommt Fanatismus mit Hass. Wir aber sollen Hass, Egoismus und Neid gegen Werte des Lebens eintauschen! In Nigeria gibt es zum Beispiel eine Gruppierung mit dem Namen Boko Haram. Boko heißt auf lbo, eine nigerianische Sprache, „Buch“ (engl. book), haram heißt „illegal“. Das bedeutet: Alles, was mit dem Westlichen, mit dem Christentum zu tun hat, gilt als „illegal“, als „haram“, egal ob es um westliche Bildung, Wissenschaft oder den Glauben geht. In dieser antiwestlichen Überzeugung werden auch die Kinder erzogen. Diese Entwicklung ist beunruhigend. Ich glaube, wir sollten das alles aus verschiedenen Perspektiven betrachten und den Mut aufbringen, den Hass zu überwinden. Ein zweiter Grund ist der Egoismus. Menschen wollen einfach nicht miteinander und füreinander da sein, und zwar ganz unabhängig von ihrer Nation oder Religion. Oft fehlt die Kultur der Solidarität und Versöhnung. Wir alle sind Menschen. Ein jeder Mensch macht Fehler, sei es bewusst oder unbewusst. Die Frage ist aber: Wie gehe ich mit meinen Fehlern um? Wie kann ich den anderen, der nicht meiner Religion, nicht meiner ethnischen Gruppierung angehört, annehmen? Wie können wir als Kinder Gottes zusammen in Frieden leben, egal ob schwarz, gelb oder weiß?

Kannst du unseren Lesern in Kürze von deinen Aktionen, die durch die Spenden der Gebetsaktion finanziert wurden, berichten? Welche Aktivitäten haben schon stattgefunden und welche planst du noch?

Ich bin sehr, sehr froh, dass ich so vielen jungen Menschen den Schulbesuch ermöglichen konnte, angefangen vom Kindergarten bis hin zur Universität. Mehr als 1000 Personen erhalten durch eure Spenden Schulgeld. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Viele Studenten auf der Universität haben nichts zu essen. Auch ihnen gebe ich Schulgeld oder Bücher, denn sie können sich das nicht leisten. Es gibt Kinder, die fast jeden Tag eine Mahlzeit bekommen. Es gibt aber auch Leute im Dorf, die wenig Essen, Kleidung und Geld haben; und auch Priestern, die studieren und nichts haben, kann ich immer wieder mit euren Spenden helfen.

Ich glaube, wir können uns hier im Westen überhaupt nicht vorstellen, in welcher Not die Menschen oft leben. Darum finde ich es eine gute Idee, die Aktion weiter zu führen.

Das ist wirklich ein Wunder. Es gibt ja verschiedene Arten von Wundern. Dieses ist ein intellektuelles, geistliches Wunder von Medjugorje in Afrika. Welche große Liebe der Muttergottes! Bei einer Hochzeit habe ich das Evangelium von der Hochzeit zu Kane (Joh 2,5-6) vorgelesen: „Was er euch sagt, das tut!“ Die Muttergottes empfiehlt uns, was Jesus uns sagt. Jesus sagt, so sollt auch ihr einander lieben und auch einander helfen (Joh 13,34). Das ist alles. Du sollst Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken lieben, und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Am Ende unseres Lebens zählt nicht, was wir gehabt haben, sondern was wir aus dem Kleinen gemacht haben. Ich war nackt, du hast mir Kleidung gegeben, ich war hungrig, du hast mir zu essen gegeben, ich war im Gefängnis, du hast mich besucht. Das Entscheidende ist: Wie stillen wir unseren Lebenshunger? Oft stillen Menschen, auch Politiker, ihren Lebenshunger durch Krieg, Macht und Machtgier. Aber wir als gläubige Menschen, als gute Menschen, können unseren Lebenshunger stillen, indem wir anderen Geborgenheit geben. Ich sehe z.B. so viele junge Menschen, denen geholfen wurde. Das ist einmalig, ein Wunder! Sie haben Freude daran. Wenn ich heute sterbe, bin ich zufrieden. Ich habe sehr viel für die Armen getan.

Das finde ich wirklich großartig. Ich habe schon viele Interviews gemacht, aber bei dir merke ich wirklich, mit welcher Begeisterung du Priester bist und mit welcher Begeisterung du zum Wohl deiner Kirche, deiner Gemeinde und auch im Hinblick auf die Weltkirche drängst. Wir danken dir für dein Zeugnis. Aidan, mach weiter so! Danke!

Danke vielmals. In zwei Jahren begehe ich mein silbernes Priesterjubiläum. Ich wurde 1991 zum Priester geweiht. Dann bin ich 25 Jahre Priester. Ich möchte mich bedanken für eure große Unterstützung. Ich werde immer wieder nach Medjugorje fahren und dieses Zeugnis nach Afrika mitnehmen. Auch nächste Woche fahre ich wieder nach Medjugorje, einfach um der Muttergottes zu danken und für euch zu beten. Vergelt’s Gott für alles!

Brot und Schule – Aktion für Tansania

Das Hilfsprojekt „Licht Mariens”, das wir seit Jahren für Afrika organisieren, erreicht die Ärmsten der Armen. Wir alle wissen, dass Brot weltweit immer knapper und teurer wird. Viele Menschen kämpfen ums Überleben. Der Begriff „Brot” ist ein allumfassendes Konzept: Ohne Brot kein Leben. Ohne Brot keine Zukunft! Pater Aidan Msafiri ist ein großer Freund von Medjugorje und organisiert für Kinder und junge Erwachsene die schulische Ausbildung bis zum universitären Abschluss. Jedoch können viele dieses Ziel nicht erreichen, weil sich die Eltern in Tansania eine schulische Ausbildung nicht leisten können. Viele von ihnen sind auch Waisen! Pater Aidan Msafiri bedankt sich im Voraus mit einem tausendfachen ,Vergelt’s Gott!’ für jede noch so kleine Spende.

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